11. März 2021
Heute berichten wir über die Entwicklungen am deutschen Immobilienmarkt für das Jahr 2020 und wagen abschließend eine Prognose für 2021.
Immobilien haben sich im Corona-Jahr 2020 weiter verteuert. In den Top-7-Städten fiel der Kaufpreissanstieg mit 8,8 Prozent stärker aus als im bundesweiten Durchschnitt, der bei rund 7,5 Prozent lag. In Baden-Württemberg verzeichneten die Immobilienumsätze gegenüber 2019 ein Plus von 5,5 Prozent.
Die Mieten sind in moderatem Tempo gestiegen. Der deutsche Wohnungsmarkt trotz der Corona-Krise und bleibt stabil. Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich dabei fort und die Wohnungsmieten steigen nur noch sehr mäßig. Im Bundesdurchschnitt zahlen Mieter für eine Wohnung im Bestand 2,6 Prozent und im Neubau 3,0 Prozent mehr als im Vorjahr. In den kleineren Städten (100.000 bis 499.000 Einwohner) und den Mittelstädten (20.0000 bis 99.000 Einwohner) zeigen sich die Mietpreise etwas dynamischer. Hier zogen die Mieten für eine Bestandswohnung mit mittlerem Wohnwert im Durchschnitt um 3,6 Prozent an.
Im Bundesdurchschnitt hat bei den Einfamilienhäusern der Wertzuwachs an Tempo gewonnen. Einfamilienhäuser im Bestand mit mittlerem Wohnwert wurden um 8,5 Prozent teurer. Somit kostet ein Einfamilienhaus im Bundesdurchschnitt 417.000 Euro. Bei den Reihenhäusern lag die Preissteigerung bei 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Reihenhaus kostet somit im bundesweiten Durchschnitt rund 328.000 Euro. Diese Entwicklung zeigte sich im Jahr 2020 in allen Städteklassen.
Ein Mangel an Bauland treibt die Preise für Baugrundstücke weiter nach oben. Außerhalb der Metropolen sind die Preise in den ländlichen Bereichen stark angezogen. Junge Familien mit Kindern präferierten eher die ländlichen Regionen, um mehr Freiraum, Sicherheit und bezahlbaren Wohnraum zu finden. Durch die Ausweitung von Home-Office und flexiblere Arbeitsplatzmodelle wird dieser Trend wohl auch nach der Corona-Krise anhalten.
In Pforzheim haben sich die Immobilienpreise nach moderaten Steigerungen in den Vorjahren nun verschärft. So sind für Eigentumswohnungen binnen Jahresfrist, je nach Baualter und Zustand, zwischen 9,2 bis 15,2 Prozent mehr verlangt worden. Für Einfamilienhäuser erhöhten sich die Kaufpreise, je nach Baualter und Zustand, zwischen 4,3 und 8,1 Prozent. In Stuttgart kletterten die Preise für Eigentumswohnungen (Bestandsimmobilien) innerhalb eines Jahres nur noch um 3,0 Prozent, nachdem es in den letzten Jahren überdurchschnittliche Preissteigerungen gegeben hatte.
Die Zinsen für Immobiliendarlehen sind derzeit mit 0,6 bis 0,8 Prozent mit 10-jähriger Festschreibung sehr günstig. Durch die ungewisse Wirtschaftsentwicklung und der Geldpolitik der Zentralbanken bleibt das Aufwärtpotential bei den Zinskonditionen gering. Zwei entscheidende Fragen gilt es für die Zeit nach der Corona-Krise zu beantworten:
1. Wie entwickeln sich die Immobilienmärkte nach der Corona-Krise?
2. Wie entwickelt sich die Einnahmesituation der Haushalte, die für eine Immobilienfinanzierung entscheidend ist?
Zur 1. Frage: Die Preise für Immobilieneigentum haben sich im vergangenen Jahr trotz Corona solide gezeigt und sind vielerorts gestiegen. Die im Februar entflammte Debatte um den Neubau von Eigenheimen hat eindrucksvoll demonstriert, wie wichtig die Immobilie und das eigene Zuhause für die Menschen ist und bleiben wird. Die Corona-Pandemie hat nach unserer Wahrnehmung zuletzt das Bedürfnis nach einem eigenen Zuhause zusätzlich verstärkt – im Idealfall mit kleinem Garten oder Balkon und am Stadtrand.
Zur 2. Frage: Hier ist die Antwort von jedem Haushalt genauestens zu prüfen. Besonders für eine Familie mit Kindern lohnt es sich, auf die Fristen des endenden Baukindergeldes zu achten. Wenn sie bis zum 31. März einen notariellen Kaufvertrag für eine Immobilie unterschreiben oder eine Baugenehmigung erhalten, können sie bei der KfW noch Baukindergeld beantragen. Schließlich geht es um 36.000 Euro bei Familien mit 3 Kindern!
Fazit: Sämtliche Fachleute sind sich zudem einig, dass es in Deutschland keine Blase gibt und auch keine flächendeckende Immobilienblase entstehen wird. Regionale Auswüchse sind davon ausgenommen, würden sich aber durch marktwirtschaftliche Regulatorien (Angebot und Nachfrage) immer wieder normalisieren. Immobilienpreise steigen weiter, zwar nicht mehr in diesem Tempo, wie bisher. Einfamilienhäuser dürften 2021 jedoch kurzfristig anziehen, da durch vorgezogene Investitionen aufgrund des auslaufenden Baukindergeldes, die Nachfrage nach selbstgenutzen Eigenheimen anziehen wird.
Empfehlung von Fachleuten: Wer jetzt noch eine passende Immobilie findet, sollte sich die noch günstigen Hypothekenkonditionen langfristig sichern, um im Alter mietfrei zu wohnen!
Herr Willam von VERDE Immobilien trug als Marktberichterstatter auch dieses Jahr dazu bei, dass für die Stadt Pforzheim alle Immobilienkauf- und Mietpreise in den aktuellen IVD-Immobilienmarktbericht eingeflossen sind.
Gerne erstellen wir für Sie anhand der aktuellen Marktdaten, einer ausführlichen Gebäudebegehung und Sichtung sämtlicher Pläne und Daten ein aussagefähiges Immobiliengutachten speziell für Ihre Immobilie. Rufen Sie uns an, oder schreiben Sie uns!
In Zusammenarbeit mit: IVD-Institut